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© Marija Kanizaj
© Marija Kanizaj

27.02.2023

NIKOLAUS HABJAN feiert sein Debüt im Wiener Musikverein

Das Kunstpfeifen entstand im 19. Jahrhundert in der österreichischen Oberschicht. Kunstpfeifer sind Menschen, die zu einer möglichst komplexen Melodie in verschiedenen Tonlagen ohne technische Hilfsmittel pfeifen können. Sie waren in der Zeit der Brüder Schrammel im 19. Jahrhundert sehr beliebt und traten in den Wiener Varietés, Kabaretts und Volksbühnen auf. Der bekannteste Kunstpfeifer Wiens war der Fiaker Johann Tranquillini (1855-1895), genannt Baron Jean. Zu seinem Repertoire gehörten Operettenarien und Konzertwalzer, die er mit kunstvollen Trillern und Pfiff-Koloraturen verzierte. In Deutschland wurden diese Interpretationen klassischer Musik, die selbst am Hof des österreichischen Kaisers zur Aufführung kamen, als Ausdrucksform gut gelaunter Unterhaltungsmusik trivialisiert.

Die hohe Form des Kunstpfeifens geriet daher nach und nach in Vergessenheit. Österreichs letzte professionelle Kunstpfeiferin war Jeanette Baroness Lips von Lipstrill (1924-2005). Nikolaus Habjan belebte die Tradition des Kunstpfeifens neu und gilt heute als einer der besten Kunstpfeifer weltweit. So durfte er als erster Kunstpfeifer 2018 in der Hamburger Elbphilharmonie auftreten, und ist auch auf zahlreichen weiteren großen Bühnen wie dem Wiener Konzerthaus, den Bregenzer Festspielen oder der Oper Zürich zu Gast, neuerdings sogar mit Sinfonieorchester.

Zu seinem Musikvereinsdebüt mit dem Titel "Ich pfeif' auf den Tod" wird er begleitet von den Philharmonia Schrammeln, ganz in der Tradition von Baron Jean, was einen virtuosen wie authentischen Abend verspricht.

Einen ersten Eindruck von dieser wahrhaft hohen Kunst erhalten Sie in seinem Teaser-Video unten. Wir wünschen Nikolaus ein herzliches Toi, Toi, Toi und alles Gute für sein besonderes Musikvereinsdebüt!

NIKOLAUS HABJAN | The Art of Whistling
NIKOLAUS HABJAN | The Art of Whistling
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