03.06.2021
Zuletzt war Theresa Kronthaler 2018 mit ihrem Trio zu Gast im Klangraum. Damals hieß es: „Theresa Kronthaler packt die Klassik von ungewohnter Seite und zeigt dabei gleichzeitig die DNA dieser Musik. Es „popt“ auf: von Purcell bis Händel.“ Es popt aber auch auf, wenn die ausdrucksstarke Sängerin einen Liederabend konzipiert und feinsinnige Lieder von Gustav Mahler, frühe Lieder von Richard Strauss sowie Arnold Schönbergs „Das Buch der Hängenden Gärten“ op. 15 musiziert.
Ein wahres Abenteuer der Jahrhundertwende, wo nichts bleiben wollte, so wie es im menschlichen Gemüte recht wäre.
Neue Zeiten. 12 gleichberechtigte Töne – Aufruhr! „Watschenkonzerte“. Sigmund Freud! Einerseits. Die zwei großen kriegerischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts andererseits. Und damit einhergehend ein vernichtender Garaus alles Kulturellen, Geistigen – ein grausamer Kahlschlag. Heimweh im Exil.
Bei Arnold Schönbergs vertonten Gedichten handelt es sich um Texte des deutschen Dichters Stefan George. Schönberg bricht mit der traditionellen Harmonielehre und dem gewohnten Umgang mit Dissonanzen. Er steht am Beginn seiner „atonalen“ Phase. Wobei der Begriff unglücklich gewählt ist. Ohne Ton ist sie keineswegs, die Musik Schönbergs. Vielmehr expressiv, den Bildern seines Freundes Wassily Kandinsky gleich. „Liebe die Sonne …, Liebe den Frühling …, Liebe die Meerfrau!“ Hier spannt Friedrich Rückert den Leitfaden in das Tongewebe. Ein Sprachgenie, das vielen Komponisten den Weg wies: Gustav Mahler, Richard Strauss, Arnold Schönberg – einmal um die Wiener Ringstraße und hinaus ins Grüne. Durchatmen und entdecken.
Liederabend: Liebst Du um Schönheit
Kristallsaal Schloss Rothschild
Waidhofen an der Ybbs