07.06.2025
Nach einer tiefbewegenden Uraufführung von Jörg Widmanns „Cantata in tempore belli“ in der Hamburger Elbphilharmonie im vergangenen Februar lädt der darin involvierte Chor der Kiewer Liatoshynskyi Kapelle nun alle Teilnehmenden mitten nach Kiew, um das Stück in der dortigen Nationaloper auch zur ukrainischen Uraufführung zu bringen. Den Altpart unter Leitung von Kent Nagano wird auch diesmal wieder Ida Aldrian übernehmen, welcher es ein großes persönliches Anliegen war, auch inmitten der nach wie vor andauernden russischen Luftangriffe aktiver Teil dieses musikalischen Appells für den Frieden zu sein.
Das für Alt, Sprecher, Chor, Orgel und Orchester gesetzte Stück verwendet Texte von Friedrich Hölderlin, Friedrich von Logau, Matthias Claudius, Wolfgang Borchert und aus der Bibel.
„Es ist mir angesichts der weltpolitischen Lage unmöglich, ein rein repräsentatives, “schönes“ Stück zu schreiben. Die entsetzlichen Kriege unserer Zeit und das unermessliche Leid so vieler Menschen lassen mir gar keine andere Wahl, als den Krieg selbst zu thematisieren und dem Stück den Titel ›Cantata in tempore belli‹ zu geben. In Zeiten, in denen auch in unserem Land gefordert wird, wieder ›kriegstüchtig‹ werden zu sollen, ist es mir umso wichtiger, einen flammenden Appell für den Frieden zu komponieren. Neben Bibeltexten und Gedichtfragmenten von Hölderlin, Logau und Matthias Claudius, steht an zentraler Stelle der pazifistische Aufruf ›Sag Nein!‹ des viel zu früh verstorbenen Hamburgers Wolfgang Borchert. Möge diese Kantate Trost spenden und zum Frieden mahnen.“
Jörg Widmann
Besetzung
Ida Aldrian, Alt
Oleksandra Matviichuk, Sprecherin
Kent Nagano, Dirigent
Orchester der Ukrainischen Nationaloper
Chor der Liatoshynskyi Kapelle
7. Juni 2025 | 15:00 Uhr
Ukrainische Staatsoper | Kiew
„Musik für den Frieden“ Internationales Kunstprojekt:
Cantata in tempore belli, Jörg Widmann